GLUTEN – DER UNVERDAULICHE KLEBER
Gluten ist ein Klebereiweiß, das sich in Getreidesorten, wie Weizen, Gerste und Roggen findet. Es ist ein natürliches Bindemittel und sorgt dafür, dass Dein Teig nicht auseinanderfällt, wenn Du Kuchen oder Brot backst. Eine wirkliche Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) lässt sich bei ca. 1% der Deutschen nachweisen. Bei Betroffenen kommt es nach dem Verzehr von glutenhaltigem Getreide zu einer Entzündungsreaktion im Dünndarm und starken Magenbeschwerden.
Heutzutage versuchen immer mehr Menschen, Gluten zu meiden, denn ein Verzicht macht nicht nur für Personen mit einer Glutenunverträglichkeit Sinn. Bei bis zu 60% aller Menschen finden sich Antikörper gegen Gluten im Blut, das bedeutet, dass unser Immunsystem Gluten als Gefahr erkennt. Ein Grund hierfür findet sich in der natürlichen Funktion von Gluten: Es dient als Schutzmechanismus des Getreides vor Fressfeinden, indem es deren Verdauung sabotiert und sie dadurch fernhält. Ein weiteres Problem ist, dass sich der heutige Getreideanbau im Vergleich zu früher stark verändert hat: Um einen hohen Ernteertrag sicherzustellen, enthalten heutige Getreidesorten heute oft viel mehr Gluten als früher.
GOOD TO KNOW
Wusstest Du, dass Gluten durch die Herstellung eines Sauerteigs abgebaut wird? Leider finden die wenigsten Bäcker dafür noch Zeit, denn ein Sauerteig muss mehrere Tage gehen.
Gluten ist sehr schlecht verdaulich und steht in enger Verbindung mit dem sogenannten „Leaky Gut“-Syndrom, das einen löchrigen, undichten Darm beschreibt. Die Entstehung eines Leaky Guts wird durch Gluten begünstigt, da Gluten die Bildung des Botenstoffs Zonulin auslöst. Dieser lockert unter anderem die Verbindungen zwischen den Darmzellen und macht den Darm so für Krankheitserreger durchlässig. Ein ungesunder Darm kann chronische Entzündungen im Körper auslösen und so Autoimmunerkrankungen und verschiedenste Allergien begünstigen. Ähnlich wie ein hoher Zuckerkonsum kann sich auch Gluten negativ auf das Hautbild auswirken, was wiederum ein Anzeichen eines ungesunden Darms sein kann.
LAKTOSE – MUTTERMILCH FÜR ERWACHSENE
Laktose ist ein Zucker, der in Milch vorkommt. Eine Laktoseintoleranz ist also eine Milchzucker-Unverträglichkeit, die mit einem Vorkommen von 10-15% die verbreitetste Lebensmittelunverträglichkeit in Deutschland ist. In Afrika sind sogar 80-90% der Menschen laktoseintolerant und in Asien bis zu 100%.
Aber warum ist eine Laktoseintoleranz so verbreitet? Ganz einfach, weil der Mensch nicht darauf ausgelegt ist, sein Leben lang Milch zu trinken. Im Säuglingsalter ist unser Körper darauf eingestellt, sich von Muttermilch zu ernähren. Deshalb produziert er das Enzym Laktase, das Milchzucker im Darm aufspaltet, damit unser Körper den Milchzucker weiter verwerten kann. Mit zunehmendem Alter wir aber immer weniger Laktase, da wir keine Milch mehr benötigen. Wird weiterhin Milchzucker konsumiert, kann es zu starken Magen-Darm-Beschwerden und Störungen im Verdauungssystem kommen.
GOOD TO KNOW
Erst seit Beginn der Viehzucht vor ca. 12.000 Jahren gewöhnt sich der Mensch immer mehr an Kuhmilch – klingt zwar lange, ist aber ein Witz im Vergleich zu mehr als 7 Millionen Jahren Evolutionsgeschichte.
Und wenn man an keiner Laktoseintoleranz leidet? Auch dann bleibt der Konsum von Milch ethisch und gesundheitlich problematisch. Als Säugetier gibt eine Kuh– genau wie der Mensch – nur dann Milch, wenn sie Nachkommen zur Welt gebracht hat. Kuhmilch ist also Muttermilch für das Kalb. Um einen konstanten Nachschub an Milch sicherzustellen, werden die meisten Milchkühe Jahr für Jahr künstlich befruchtet, um uns konstant Milch zu liefern.
GOOD TO KNOW
Wusstest Du, dass Kälber oft schon kurz nach der Geburt von ihren Müttern getrennt und von Milchpulver ernährt werden? Die kostbare Milch beanspruchen wir schließlich für uns.
Ihre weiße Weste hat die Milch aber nicht nur aus ethischer Sicht verloren. Milch ist zwar ein guter Calciumlieferant, allerdings kommt es auch immer wieder vor, dass Spuren von Antibiotika in Milch gefunden wurden. Dieses wird Kühen oft aufgrund schlechter Haltebedingungen und daraus resultierender Krankheiten verabreicht. Zudem legen neuere Studien einen Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch und dem Risiko für bestimmte Krebsarten nahe. Dies könnte damit zusammenhängen, dass Milch Wachstumshormone enthält, die das Zellwachstum bei Menschen anregen.
GOOD TO KNOW
Es ist sogar gesetzlich festgelegt, wie viel Eiter in einem Liter Milch enthalten sein darf. Ziemlich eklig, oder?
FAZIT: IS(S)T NICHT GUT, TUT NICHT GUT
Gluten und Laktose bringen zahlreiche Nachteile mit sich. Einerseits können sie Deiner eigenen Gesundheit schaden, andererseits geht der Konsum von Milch mit Tierleid einher und schadet massiv der Umwelt (mehr dazu hier). Heutzutage gibt es sowohl für Gluten als auch Kuhmilch gesunde und leckere Alternativen. Also: Denk nicht einfältig, sondern ernähre Dich vielfältig!